Isselbach

Im Lande derer “von Usselbach”
Isselbach im Gelbachtal
Isselbach liegt im Nordwesten der Esterau, dort wo der Gelbach die Grenze gegenüber dem Montabaurer Land, dem “Trierschen” zieht. Die Ortsgemeinde Isselbach besteht seit 1973 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Isselbach, Giershausen und Ruppenrod. IIsselbach, früher Usselbach, wird bereits 1355 als eigene Vogtei erwähnt. Der Name geht auf eine adelige Familie “von Usselbach” zurück, die hier ansässig war. Das Wappen derer von Usselbach ist seit 1973 von der Ortsgemeinde wieder amtlich eingeführt. Es zeigt drei silberne Fische im blauen Wasser auf gelbem Untergrund. Urkunden belegen, daß es bereits früher, um 1800, das Siegel des Ortes zierte. Ausgegrabene Tonscherben und Mauerreste weisen daraufhin, daß es im späten Mittelaltzer, nordöstlich des Ortes, am Oberlauf des Isselbachs, ein weiteres Dorf gab: “Oberisselbach”. Oberisselbach bestand nachweislich noch im Jahre 1573 und wurde vermutlich im 30 jährigen Krieg völlig zerstört. Kirchenbücher berichten, daß die letzten drei Einwohner nach Eppenrod und Heilberscheid gingen. Die im spätgotisch-frühbarocken Stil erbaute und bis heute erhaltene Kapelle entstand vermutlich um 1500. Aus diesem Jahre stammt die größte der beiden Kirchenglocken, die im 1. Weltkrieg abgenommen und für militärische Zwecke eingeschmolzen wurde. Bis zum Jahre 1630 gingen die Einwohner Isselbachs und Ruppenrods nach Eppenrod zur Kirche, während sie vorher nach Hirschberg pfarrten. Noch heute bilden Eppenrod und Isselbach einen gemeinsamen Pfarrbezirk. Die Gottesdienste werden nach wie vor in der 1971 restaurierten alten Kapelle abgehalten. Eine Begründung dafür, daß Ruppenrod als einziges Dorf jenseits des Gelbachs zum protestant- ischen Nassau kam und nicht zum katholischen Trierschen gehört, erfahren wir aus dem Bericht des Schultheißen Veit Priester aus Isselbach vom 17. Februar 1730: Ruppenrod, so heißt es dort, habe damals, als das Kirchspiel noch päpstlich war, seinen Gang nach Kirchähr gehabt. Nachher hätten die Ruppenröder einmal eine Hochzeit auf einem Freitag gehabt und Fleisch gegessen; da wäre ihnen von der trierschen Obrigkeit eine hohe Strafe auferlegt worden. Sie hätten sich deshalb bei der Obrigkeit Nassau beschwert und von dort die Order ebkommen, nichts an Trier zu zahlen. Zudem wäre den Ruppenrödern anbefohlen worden, ihren Kirchgang künftig (ab 1560) nach Hirschberg zu nehmen. Zugleich sei verordnet worden, daß der Ruppenröder Zehnte an Hirschberg fallen, dagegen aber der Pfarrer alle Sonntage zu Isselbach in der Kapelle Gottesdienst halten sollte. 1643 kam die Vogtei Isselbach mit den Orten Eppenrod, Giershausen und Ruppenrod in den Besitz Peter Melanders, des Grafen von Holzappel. Fortan gehörten sie zur Esterau und ab 1656 mit zur Grafschaft Holzappel-Schaumburg. Bereits 1718 wird in Isselbach eine Schule erwähnt. Sie stand im Hinterdorf, heute Birkenweg Nr. 8. 1824 entstand die “Neue Volksschule” mit Lehrerwohnung im Stil des nassauischen Klassizis- mus, die auch von den Kindern aus Giershausen und Ruppenrod besucht wurde. Seit der Auflösung der Schule 1969 gehen die Isselbacher Kinder zur Holzappeler Esterauschule.


 


 

 



 

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